consilium - DER PÄDIATRIE-PODCAST - Folge #44 - 19.04.2024
consilium – der Pädiatrie-Podcast
mit Dr. Axel Enninger
Fetale Alkohol-Spektrum-Störungen – jeder Schluck kann schädlich sein
Axel Enninger: Heute spreche ich mit:
Dr. Marcus Riemer.
DR. AXEL ENNINGER…
… ist Kinder- und Jugendarzt aus Überzeugung und mit Leib und Seele. Er ist ärztlicher Direktor der Allgemeinen und Speziellen Pädiatrie am Klinikum Stuttgart, besser bekannt als das Olgahospital – in Stuttgart „das Olgäle“ genannt.Kardiologie in der pädiatrischen Praxis
Axel Enninger: Herzlich willkommen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, zu einer neuen Folge von consilium, dem Pädiatrie-Podcast. Mein Gast heute ist Dr. Marcus Riemer. Er ist Frauenarzt, also Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Er ist leitender Oberarzt an der Universitätsklinik in Halle an der Saale, und er macht etwas ganz Spezielles. Er hat eine Sprechstunde für suchtkranke Schwangere. Herzlich willkommen, lieber Herr Riemer!
Marcus Riemer: Schönen, guten Tag!
Axel Enninger: Herr Riemer, wir wollen uns heute unterhalten über ein Thema, von dem ich eigentlich dachte, es ist überhaupt kein Thema mehr, nämlich reden wir heute über das fetale Alkoholsyndrom. Ich hab gedacht, wir sind mittlerweile alle so gesundheitsbewusst, dass es im wahren Leben überhaupt keine Rolle mehr spielt. Sie haben mich im Vorgespräch eines Besseren belehrt. Wie relevant ist unser Thema?
Häufigstes Fehlbildungssyndrom – und vermeidbar
Marcus Riemer: Es ist leider sehr relevant, und so wie es Ihnen ging, ging es mir vor wenigen Jahren auch. Ich dachte auch, die typischen illegalen Suchtmittel sind das eigentliche Problem, wenn wir über gesundheitsbewusstes Verhalten, in der Schwangerschaft speziell, sprechen müssen. Aber es ist doch so, dass diese fetalen Alkohol-Spektrum-Störungen weiterhin auch in Deutschland sehr präsent sind. Das Problem, das sich stellt, ist natürlich, dass wir an die Kinder relativ schlecht rankommen. Also wir haben schlechte Daten darüber, weil die Diagnostik erst sehr spät erfolgt, und man schätzt, dass in Deutschland so knapp 12.000 Kinder pro Jahr mit einer Form von FASD geboren werden und davon knapp ein Viertel mit dem Vollbild des fetalen Alkoholsyndroms. Daraus ergibt sich im Grunde genommen auch die eigentliche Problematik, denn es ist damit schlussendlich ein syndromales Krankheitsbild, das viel, viel häufiger auftritt als beispielsweise die Trisomie 21. Und es ist damit auch das Fehlbildungssyndrom, das – nicht-genetisch – am häufigsten auftritt und theoretisch ja eigentlich vermeidbar wäre.
Nicht „das“ fetale Alkohol-Spektrum-Symptom
Axel Enninger: Okay, Sie haben jetzt von Spektrum-Störungen gesprochen. Das kenne ich eigentlich nur vom Autismus. Erklären Sie mal, warum reden Sie jetzt nicht vom Alkoholsyndrom, sondern von der Spektrum-Störung?
Marcus Riemer: Wir wissen mittlerweile, dass es doch ein sehr, sehr diffiziles Krankheitsbild ist, das aus vielen Symptomen und Symptombereichen besteht, und diese insgesamt auch sehr, sehr schwer zu diagnostizieren sind. Es gibt nicht „das eine fetale Alkohol-Spektrum-Symptom“, das auf alle zutrifft, die irgendwann in der Schwangerschaft einmal alkoholisiert gewesen sind oder Alkohol zu sich genommen haben, sondern es gibt mittlerweile viele Unterformen, und gerade diese Unterformen, wo nur wenige Symptome ganz typisch sind, das ist umso schwerer, diese zu diagnostizieren.
Axel Enninger: Und deswegen hat man sich auf diese neue Formulierung oder auf diesen neuen Namen geeinigt.
Marcus Riemer: Genau.
Axel Enninger: Okay. Also, wir haben ja gerade schon gesagt, eigentlich weiß doch jeder, Alkohol in der Schwangerschaft gehört sich nicht. Wie kommt es denn trotzdem dazu?
Marcus Riemer: Es gibt relativ neue Untersuchungen dazu, dass man Frauen befragt hat, sowohl zu ihrem Alkoholverhalten in der Schwangerschaft als auch gerade bei den Frauen, von denen man weiß, dass sie Alkohol konsumieren, was der Grund dafür ist. Und natürlich gibt ein Großteil erst einmal an, dass es sich eher um eine Unwissenheit handelt, dass Alkohol wirklich so schwere Erkrankungen hervorrufen kann. Andererseits nehmen halt auch viele Personen – und das machen ja nicht nur Frauen, das machen wir Männer auch manchmal – wir nehmen Alkohol als so eine Art dysfunktionale Strategie, gerade in Krisen- und Belastungssituationen. Und zu guter Letzt gibt es halt auch Frauen, die sagen: ‚Naja, das ist auch so eine Art gesellschaftliche Bevormundung, was darf ich alles, was darf ich alles nicht in der Schwangerschaft‘, und möchten sich ungern dazu drängen lassen, keinen Alkohol zu trinken.
Axel Enninger: Okay, das ist ein interessantes Spektrum, also einerseits diejenigen, die sagen: ‚Hm, ich wusste es wirklich nicht!‘, und auf der anderen Seite diejenigen, die sagen: ‚Ich weiß es, aber ich habe keine Lust, mir was sagen zu lassen.‘ Das ist ja schon spannend, vor allem mit den Konsequenzen, die entstehen, und zwar nicht nur für einen selber.
Marcus Riemer: Ja. Und das macht es natürlich auch so schwierig insgesamt zu greifen und da schlussendlich Bewusstsein zu wecken, und gerade am Anfang der Schwangerschaft Frauen speziell noch mal darauf hinzuweisen, dass es ja ein überschaubarer Zeitraum ist, neun Monate Schwangerschaft, dann auch die Stillzeit, bis sie wieder, so wie es gesellschaftlich ja auch akzeptiert ist, auch hin und wieder Alkohol trinken können.
Überraschende Patientinnenstruktur, bekannte Muster
Axel Enninger: Ist denn die typische Frau, die Alkohol in der Schwangerschaft trinkt, sozusagen die junge, unerfahrene, beziehungsweise uninformierte Frau?
Marcus Riemer: Es ist ganz interessant, dass gerade bei diesem Suchtmittel doch die Patientinnenstruktur eine ganz andere ist. Also, wir haben es hier eher mit Frauen zu tun, die über 30 Jahre alt sind, auch eher Frauen mit einem höheren sozioökonomischen Status, also Frauen, von denen wir in Anführungszeichen „es gar nicht denken würden“, dass hier Unwissenheit eine Rolle spielen könnte oder sie sich gar irgendwie gegen gesellschaftliche Bevormundung stellt. Nebenbei haben diese Frauen häufig trotzdem auch psychiatrische Diagnosen, also Depressionen, Angststörungen spielen da häufig eine Rolle. Es hängt natürlich auch ein bisschen damit zusammen, wie stabil die Partnerschaft ist. Wenn der Partner trinkt, das kennen wir auch von anderen Suchtmittelmustern, ist es häufig so, dass die Frauen natürlich auch dazu neigen, dieses Suchtmittel weiter zu nehmen. Schlussendlich spielt auch die Erfahrung in der Kindheit, also was Gewalt, aber auch beispielsweise den Alkoholkonsum der Eltern angeht, eine wichtige Rolle.
Axel Enninger: Also, das heißt nochmal zusammengefasst: Psychische Komorbidität ist eines, der suchtkranke beziehungsweise regelmäßig Alkohol konsumierende Partner ist eines, und dann, für mich wirklich überraschend, sozusagen die ältere, eher in der beruflichen Karriere befindliche Frau, die dann auf einmal feststellt: ‚Huch, ich bin schwanger‘, und es war vielleicht auch gar nicht so unbedingt geplant. Das finde ich tatsächlich spannend, hätte ich gar nicht so erwartet.
Zellgift, Einfluss auf Plazenta und Gene
Axel Enninger: Was macht denn der Alkohol genau? Was ist denn sozusagen die Pathophysiologie? Also was macht der Alkohol an der Plazenta und am Kind, und wie kann man dann die entsprechenden Symptome am Kind erklären?
Marcus Riemer: Wir müssen ja insgesamt zwei unterschiedliche Bereiche unterscheiden. Einerseits hat Alkohol einen starken Einfluss auf die Plazenta, und andererseits hat Alkohol auch einen starken Einfluss beispielsweise auf die Genetik des Föten. Bei der Plazenta ist es so, dass Alkohol, was ja auch im Volksmund als „Spindelgift“ bezeichnet wird, natürlich auch dazu führt, dass Zellen sich nicht so gut teilen können aus unterschiedlichsten Gründen. Es führt aber auch insgesamt zu einer schlechteren Versorgung, also der vaskulären Versorgung der Plazenta und führt damit natürlich dann konsekutiv auch zu Wachstums- und Entwicklungsstörungen beim Kind.
Axel Enninger: Das heißt: kleine Plazenta, kleine Kinder.
Marcus Riemer: Genau.
Axel Enninger: Banal gesagt, okay.
Marcus Riemer: Und beim Feten ist es so, dass er aus dem Alkohol Acetaldehyd bildet, und dieses Acetaldehyd ist neben dem Fakt, dass das es kanzerogen ist, der Faktor, der natürlich die Strukturen mit schneller Teilungsrate, also beispielsweise Zellen im Gehirn dort stark angreifen kann, verhindert, dass Glukose in die Zellen aufgenommen wird, nimmt ihnen also auch die Energie zur weiteren Differenzierung und kann somit auch mit schwersten Entwicklungsproblemen im zentralen Nervensystem einhergehen.
Axel Enninger: Okay, das heißt, zweiter Punkt wäre Alkohol quasi direkt als Zellgift beim Neugeborenen, und dann stelle ich mir noch etwas Drittes vor. Jetzt mal salopp gesprochen, ich falle im betrunkenen und schwangeren Zustand schlicht irgendwie hin. Ich hab einen Unfall. Ist das ein relevantes Problem?
Marcus Riemer: Das ist ebenso ein relevantes Problem, und da geht es halt speziell darum, wenn wir Frauen haben, die vielleicht auch nur einmal in der Schwangerschaft ein Erlebnis haben, wo sie Alkohol trinken, ja, dass man sagt, auch dieses eine Alkoholerlebnis kann gefährlich sein in dem Sinne, dass sie halt beispielsweise stürzt oder im Straßenverkehr verunfallt.
Axel Enninger: Das heißt, wir haben möglicherweise auch da, das kann man sich jetzt dann vorstellen, warum es vielleicht so ein Spektrum ist, einerseits quasi so eine „dauerchronische Vergiftung“, in Anführungszeichen, oder aber irgendwelche akuten Ereignisse, die aber eben auch mit dem Alkohol in Zusammenhang stehen können. Okay, das macht natürlich dann Sinn, dass das Spektrum der Folgen dann auch ein unterschiedliches Spektrum ist.
Rauschtrinken versus regelmäßiger Alkoholkonsum
Axel Enninger: Okay. Wir haben hier bei uns in der Klinik eine große Notaufnahme, und vor ein paar Jahren hatten wir tatsächlich eine Riesengruppe von Teenagern, die jedes Wochenende hier betrunken bei uns auf der Notaufnahme lagen. Also dieses am Wochenende, salopp gesprochen, die Hucke-voll-saufen, war total angesagt, ist mittlerweile weniger ein Thema. Wie ist das denn? Ich stelle mir vor, als schwangere Frau passiert es eher selten, dass tatsächlich sozusagen so ein richtiger, übler Rausch entsteht. Stimmt das, oder habe ich auch da wieder in einer rosa Traumwelt?
Marcus Riemer: Das hängt häufig mit den Trinkmustern zusammen, die schon vor der Schwangerschaft bestanden haben. Also, wie Sie schon vollkommen richtig sagen, gerade diese jungen Frauen, knapp über 20, die dann häufiger dieses Rauschtrinken haben, das sind dann auch die, die in der Schwangerschaft in der Folge wieder mehr gefährdet sind, auch da, dieses Rauschtrinken durchzuführen. Also, man geht davon aus, es gibt aus fast zehn Jahre alten Studien aus Deutschland Schätzungen, dass knapp 8 % der Frauen in der Schwangerschaft so ein Rauschtrinken auch mal durchführen.
Axel Enninger: Acht Prozent?
Marcus Riemer: Acht Prozent!
Axel Enninger: Das ist ja echt viel!
Marcus Riemer: Das ist eine enorm hohe Zahl, und dann gibt es nochmal 20 %, die halt einen regelmäßigen Alkoholkonsum haben. Das sind dann eher die Frauen, über die wir vorhin sprachen: eher 30, schon etwas älter, die halt regelmäßig – und sei es nur zwei-, dreimal die Woche abends – ein Glas Wein beispielsweise zu sich nehmen. Also wir haben da schon zwei Gruppen.
Axel Enninger: Okay, und kann man sagen, was salopp gesprochen „blöder ist“ fürs Kind?
Marcus Riemer: Es hängt ja ein wenig von der Menge ab. Wenn in der Schwangerschaft vielleicht einmal das Rauschtrinken war, kann das auf das Kind natürlich auch zum jeweiligen Zeitpunkt der Schwangerschaft andere Auswirkungen haben als bei einer Patientin, die die ganze Schwangerschaft durchweg an drei Tagen abends ein Glas Wein trinkt. Da ist natürlich dann die Dosis das Gift und kann die Symptome viel, viel stärker ausprägen.
Axel Enninger: Das heißt, dieses regelmäßige Trinken ist nochmal ein extra übles Problem?
Marcus Riemer: Das spielt auf alle Fälle noch mal eine Rolle, ja, genau, weil wir da wirklich durchgehend, meistens vom Beginn der Schwangerschaft an bis zum Ende genau dieses Muster sehen.
Kein Gläschen in Ehren
Axel Enninger: Die übliche Partysituation ist ja die: Man steht irgendwie gemeinsam da und jeder hat, was weiß ich, ein Gläschen Wein, Sekt, in der Hand, und eine Frau sagt: ‚Nee, nee, ich lieber nicht, ich bin schwanger.‘ Was man dann ja nicht so ganz selten hört, ist: ‚Ach, ein Gläschen macht doch nix!‘ Machen Sie mal einen Kommentar zu diesem „ein Gläschen macht doch nix!“
Marcus Riemer: Ja, also es gibt retrospektiv Studien, dass auch dieses eine Gläschen schlussendlich natürlich Auswirkungen haben kann. Wir wissen mittlerweile, dass wir so in der vierten, teilweise in der dritten Schwangerschaftswoche mittlerweile schon Schwangerschaftstest haben, die positiv werden, sodass die Frauen eigentlich sehr, sehr zeitig normalerweise wissen, wann sie schwanger sind. Es gibt natürlich aber auch Frauen, die es erst in der sechsten bis zehnten Wochen bemerken und halt dann doch vielleicht noch mal ein Gläschen getrunken haben. Allgemein aber muss man sagen, dass man nicht wirklich herausfinden kann, wie sich bei jedem der Alkohol schlussendlich verstoffwechselt. So können halt auch wirklich ganz geringe Mengen schon Schäden verursachen. Gerade auch in der Frühschwangerschaft, wo das System insgesamt noch viel, viel anfälliger ist, gerade auch für Fehlbildungen und epigenetische Veränderung, kann halt auch eine geringe Menge schon ein großes Problem sein.
Axel Enninger: Darf ich kurz mal dazwischenfragen? Die Menge. Die Menge macht’s. Und spielen genetische Faktoren eine Rolle, also im Sinne von in Anführungszeichen „asiatische Frauen bauen Alkohol langsamer ab“. Ist das ein Mythos oder spielt es eine Rolle?
Marcus Riemer: Das spielt schon eine Rolle, und bei den Kindern erleben wir im Grunde genommen genau das. Die Leberfunktion des Kindes ist ja viel, viel geringer als bei Erwachsenen. Und natürlich setzen die Kinder halt auch Alkohol in Acetaldehyd um, das dann die Probleme macht. Und je länger das im Blut verbleibt, desto höher ist natürlich die Exposition für das Ungeborene.
Axel Enninger: Das heißt, da gibt es schon ein Dosis–Wirkungs-Prinzip. Sie sagen, es ist individuell, und auch kleine Mengen können ein Problem darstellen, aber grundsätzlich, je mehr Alkohol, desto blöder.
Marcus Riemer: Ja genau, so ist es. Gerade bei den hohen Dosen sehen wir da wirklich sehr, sehr viele Auffälligkeiten, die dann speziell auch uns Geburtshelfern schon in der Schwangerschaft sichtbar werden können.
Medikamente mit Alkohol meiden
Axel Enninger: In der Kinderheilkunde haben wir auch ein Problem mit alkoholhaltigen Medikamenten, mit Tröpfchen, wo man dann manchmal denkt: ‚Upps, da ist ja doch irgendetwas in Alkohol gelöst.‘ Das wollen wir Kinder- und Jugendärzte nicht. Ich glaube, wir sind da relativ sensibel. Das ist in der Erwachsenenmedizin vielleicht nicht ganz so. Spielen Medikamente eine Rolle?
Marcus Riemer: Ja, tatsächlich auch. Und gerade in der Geburtshilfe, wo ja auch zunehmend mehr die Physiologie der Schwangerschaft, der Geburten, des Wochenbetts im Vordergrund steht, greifen Schwangere ja häufig auch beispielsweise auf homöopathische oder komplementärmedizinische Medikamente zurück, und man darf nicht unterschätzen, wie hoch dort auch der Alkoholgehalt ist. Also gerade jetzt in der Atemwegsinfektionszeit wird ja häufig dann auch homöopathisch hier gehandelt, und die Frauen nehmen beispielsweise Hustensäfte mit hohem Alkoholanteil. Wir Kliniker sagen eher: ‚Nein, lasst das bitte, nehmt lieber etwas Adäquateres.‘ Im Zweifel auch Codeintropfen für eine kurze Zeit, weil hier im Grunde genommen das Risiko viel, viel geringer für das Ungeborene ist.
Axel Enninger: Okay, das heißt, es gilt wie immer, auch pflanzliche Arzneimittel sind nicht per se nebenwirkungsfreier oder -ärmer, und vor allem muss man sich immer gut überlegen, worin ist denn die Substanz gelöst? Und wenn es in Alkohol gelöst ist, vergiss es! Die Frau ist schwanger, kommt überhaupt nicht in Frage. Da können wir, glaube ich, ein Ausrufezeichen dahinter machen.
Marcus Riemer: Ja, genau.
Axel Enninger: Jetzt auch nochmal Geschichten von früher: Die schwangere Frau mit vorzeitigen Wehen trinkt ein Gläschen zur Entspannung, damit sozusagen die vorzeitigen Wehen wieder weggehen. Was ist da dran?
Weg mit alten Geburtshilfe-Mythen!
Marcus Riemer: Es halten sich in der Geburtshilfe ja relativ viele Mythen. Natürlich ist Alkohol an der Stelle nicht das Tokolytikum, das jetzt wirklich zu dem Effekt führen soll, also der Verhinderung der Frühgeburt, was wir mit anderen Medikamenten natürlich machen wollen. Es ist bis Ende der 80er, Anfang der 90er auch in Europa Ethanol i. v. noch als Tokolytikum verwendet worden. Es konnte jedoch nachgewiesen werden, dass es a) keinen Effekt hat und b) natürlich die Folgen daraus extrem groß sind, weil es über 9 % Volumenalkohol gewesen sind, die da intravenös gespritzt wurden. Das ist schon gefährlich! Und gleichzeitig sehen wir um den Entbindungstermin herum, dass Frauen, ja, auch wieder eher, wenn es um diese Physiologie der Geburt, die Geburtseinleitung vielleicht geht, auf Wehen-Cocktails zurückgreifen, die Alkohol beinhalten. Auch hier eine ganz klare Empfehlung: Wer das mit den Wehen-Cocktails machen will, kann das für sich entscheiden, aber bitte ohne Alkohol!
Axel Enninger: Alkohol i. v. klingt ja tatsächlich wie Geschichten aus der Steinzeit, aber dass das erst in den 80ern abgeschafft wurde? Spannend! Macht ja auch nicht mal Spaß, aber gut, Entschuldigung, das ist jetzt völlig neben der Spur gewesen. Also, Alkohol, egal ob oral oder i. v. in der Schwangerschaft, wollen wir gar nicht.
Zeitpunkt der Suchtmittel-Einwirkung
Axel Enninger: Sie hatten es schon mal angedeutet, bei Medikamenten ist ja ziemlich wichtig, wann sozusagen die Noxe auf das Kind trifft. Erstes Trimenon oder zweites oder drittes Trimenon. Ist das bei Alkohol wichtig?
Marcus Riemer: Ja. Das spielt eine ganz wesentliche Rolle, das sehen wir ja auch bei anderen Suchtmitteln oder Medikamenten, die teratogen wirken. Wir wissen, dass Alkohol das stärkste Teratogen ist, also das, was speziell in der Frühschwangerschaft die schwersten Komplikationen nach sich ziehen kann. Gerade im ersten Trimenon ist der Embryo und dann später der Fötus natürlich extrem sensibel. Also, wenn hier hohe Mengen an Alkohol eingenommen werden, ist das Risiko extrem groß, beispielsweise, dass diese Kinder Anomalien entwickeln in Form von Fehlbildungen am Herzen, im Urogenitalsystem und auch bedingt natürlich gerade bei hohem Alkoholkonsum und fehlender Substitution von Folsäure haben die Kinder ein häufigeres Risiko für Neuralrohrdefekte. Das kippt dann im zweiten Trimenon eher hin zu den Entwicklungs- und Wachstumsstörungen. Das, was ich vorhin schon sagte, es wird dann mehr die Plazenta beeinflusst, die selber eine hohe Zellteilungsrate hat und hier natürlich die Versorgung der Plazenta und damit dann konsekutiv des Kindes auch deutlich vermindert wird. Hier steht eher nicht nur die strukturelle, sondern auch die funktionelle Neurologie im Mittelpunkt, was dann spätere Verhaltensweisen des Kindes angeht. Auch die werden hier, im zweiten und dritten Trimenon nochmal stark geprägt, gerade wenn Alkohol getrunken wird.
Heterogene Entzugssymptome – Hebammen seid wachsam!
Axel Enninger: Okay. Dann kommen wir mal zu den Babys, kommen wir mal zu den Neugeborenen, und da kann ich sagen, ich habe viele Jahre U2-Untersuchungen quasi im Nebenjob gemacht, und ich habe während dieser vielen Jahre kein einziges Mal gesagt; ‚Dieses Kind könnte ein fetales Alkohol-Syndrom haben.‘ Bin ich dann ein schlechter Kinderarzt gewesen?
Marcus Riemer: Nein, das sicherlich nicht, weil es ist wirklich schwer ist, diese Kinder zu erkennen. Also, wir wissen ja, dass zum FASD neben den Auffälligkeiten in Wachstum und Entwicklung häufig auch so faziale Auffälligkeiten dazuzählen, also kurze Lidspalte oder fehlendes Philtrum. Das sieht man den Neugeborenen nicht zwingend an, zumal wir in Deutschland eine geringere Zahl haben mit diesem Vollbild des FAS. Zudem ist es das Problem, dass Kinder beispielsweise von heroinabhängigen Schwangeren, relativ schnell so ein typisches Neugeborenen-Abstinenz-Syndrom zeigen. Sie sind eher floppy, trinkunlustig, sie niesen viel, gähnen. Das machen diese Kinder beim Alkoholentzug nicht in dieser Form. Natürlich haben sie häufig ein geringeres Geburtsgewicht, und wenn sie nicht noch eine ganz typische Anomalie haben, die wir vielleicht schon pränatal gesehen haben, dann muss man wirklich feststellen, dass es zur U2 sicherlich durchrutschen kann.
Axel Enninger: Okay, das ist auch spannend. Alkoholentzug ist klar, den wird es geben, wenn es eine chronische Exposition gab, aber er kommt später, sagen Sie, als bei sonstigen i.v.-drogenexponierten Babys?
Marcus Riemer: Genau, man sieht es meist erst nach zwei, drei Wochen, dass die Kinder da Entzugssymptome zeigen, und die sind relativ heterogen. Das macht es natürlich umso schwerer. Ein weiteres Problem ist, die Familien sind dann zuhause. Wir sehen sie gar nicht mehr. Die einzigen Kontaktpersonen im Grunde genommen, also medizinischen Kontaktpersonen in dieser Phase, sind dann die Hebammen, und speziell die muss man natürlich auch immer mehr darauf hinweisen, dass sie so einen Blick dafür entwickeln. Wie verhalten sich die Kinder? Vielleicht auch dann doch eine typische Fazies, die sich da zeigt, oder natürlich: Was passiert da überhaupt im Haushalt? Also, sehe ich vielleicht sogar bei den Hausbesuchen irgendetwas, das den Verdacht vielleicht schon ein bisschen näher bringt?
Axel Enninger: Worauf müssen die Hebammen da besonders achten, also welche Symptome präsentieren die Kinder dann, und worauf sollten die Hebammen oder auch die Hausärzte, die Kinder- und Jugendärzte, wenn sie die Kinder sehen, worauf sollten sie speziell achten?
Marcus Riemer: Also wichtig ist, dass man wirklich, auch als Kinderarzt oder Kinderärztin, immer das Kind und die Familie so ein bisschen beobachtet. Das ist gerade zur U2 natürlich ein extrem kurzer Moment. Also bei uns in der Klinik, glaube ich, knapp eine Viertelstunde, das ist relativ kurz. Aber man sollte so ein bisschen schauen, wie funktionieren die Eltern miteinander? Natürlich, wenn Alkoholgeruch mit dabei ist. Es muss ja auch nicht die Mutter sein, es kann ja auch der Vater sein. Da sollten die Alarmglocken schrillen. Gleichzeitig sollte beim Kind geschaut werden, hat das Kind faziale Auffälligkeiten, ist das Kind trotzdem sehr unruhig, ist das Kind doch vom Gewicht her extrem niedrig, sodass es sich anbieten würde, das Kind für Gewichtskontrollen vielleicht noch mal einzubestellen in die Klinik, um mir da ein besseres Bild zu machen. Und dann muss man natürlich im allergrößten Zweifel, wenn man den Verdacht hat, auch ganz offen nachfragen, wie sie sich denn verhalten: ‚Wie ist es denn zu Hause, wie ist denn so Ihr Alkoholkonsum?‘ Da muss man halt wirklich auch offen und ehrlich sein, und da darf man nicht um den heißen Brei reden.
Axel Enninger: Aber das heißt noch mal: Unruhe, schlecht schlafen, Trinkschwäche bei einem eher leichten Kind, da kann man dran denken. Das kann natürlich Tausende von Ursachen haben. Da finde ich Ihren Ansatz gut, wenn man zu Hause ist, auch als Hebamme zu Hause ist, sich ein bisschen umzuschauen und quasi das Umfeld und das Kind gemeinsam zu betrachten. Das ist natürlich immer gut, bei jeder Betrachtung und auch bei jeder Vorstellung, auch bei uns in den Sprechstunden immer, dass wir nicht nur auf die Kinder gucken, sondern gucken, was passiert denn so. Aber gut, und dann sagen Sie schon: ansprechen.
Nicht um den heißen Brei reden, Familie unterstützen
Marcus Riemer: Ja. Also, wir müssen da wirklich offen und ehrlich sein. Gerade weil wir auch nur so einen kurzen Moment überhaupt diese Familien bei uns in der Klinik oder in der Arztpraxis betreuen, sollten wir so ehrlich sein, weil es uns natürlich auch wichtig ist. Es ist ja nicht nur – und das finde ich immer ganz wichtig zu sagen – es ist ja nicht nur die Gesundheit des Kindes an sich durch diese Alkoholexposition wichtig, sondern natürlich wollen wir es auch irgendwie schaffen, die Möglichkeit zu finden, dass diese Familie unterstützt wird. Ja, dass dieses Kind nicht noch viel weiter im Grunde genommen geschädigt wird, indem es im blödesten Fall beispielsweise aus dem Haushalt herausgenommen wird. Deswegen sollten wir es ansprechen, sollten nachfragen: ‚Wie ist denn so generell der Alkoholkonsum bei Ihnen zu Hause? Wie ist auch der vom Partner?‘ Das ist ganz wichtig. ‚Zu welchen Anlässen trinken Sie? Haben Sie eventuell auch in der Schwangerschaft getrunken?‘ Und man muss den Leuten auch immer klar machen, dass man hier wirklich als Versorger, als medizinischer Versorger vor ihnen steht und nicht als Richter, der hier irgendjemanden anklagen möchte, sondern wir wollen einfach, ja, Hilfe irgendwie bereitstellen.
Malz ja, aber ohne Promille
Axel Enninger: Können wir vielleicht gleich nochmal drauf zu sprechen kommen. Sie hatten vorhin schon gesagt, Exposition vor der Entbindung ist das eine. Nach der Entbindung gibt es das ja auch, Alkohol in der Stillzeit. Da gibt es so Geschichten wie: Sekt zur Anregung der Muttermilch, warmes Bier trinken, lauter so Kram. Was ist denn da dran und was ist Mythos?
Marcus Riemer: Ja, auch so ein ganz typischer Mythos mit dem Sekt. Was auf alle Fälle richtig ist, dass Malzbier wirklich stillförderlich sein kann. In Malzbier ist gebrannte Gerste drin, und man weiß, dass der Malz schlussendlich zu einer Erhöhung des Prolaktinspiegels führt und damit auch die Milchbildung anregt. Also auch Malzbonbons, ähnliche Malzprodukte sind alle da günstig, aber man darf sich nicht fehlleiten, dass das dann sagt: ‚Ja, Schwarzbier hat ja auch einen hohen Malzanteil. Kann ich das auch nehmen?‘ Es muss in dem Fall ja wirklich… mit Malzbier kann ja etwas genommen werden, das keinen Alkohol enthält!
Axel Enninger: Also, ich bin ja völlig blöd. Malzbier enthält keinen Alkohol?
Marcus Riemer: Malzbier hat – so wie Apfelsaft – einen ganz, ganz, ganz, ganz geringen Alkoholanteil. Aber der eigentliche Sinn dahinter, die Milchbildung anzuregen, macht ja das Malz an sich. Und den Malz habe ich im Sekt nicht drinnen, und den habe ich im alkoholischen Bier sicherlich mit dabei, aber wenn ich als Alternative das Malzbier habe, gibt’s für mich gar keinen Grund, dann alkoholisches Bier zu nehmen.
Axel Enninger: Okay, und Sekt ist völliger Quatsch?
Marcus Riemer: Sekt ist leider völliger Quatsch.
Auch die Stillzeit besser ohne
Axel Enninger: Okay. Medikamente? Auch da, bei Medikamenten während der Stillzeit gilt wahrscheinlich genau das Gleiche, oder? Was wir zur Schwangerschaft schon gesagt haben?
Marcus Riemer: Genau. Also, wir wissen, dass in der Stillzeit, weiterhin Alkohol in die Muttermilch übergeht. Es geht dann schlussendlich nicht in der gleichen Menge wie über die Plazenta zum Kind. Es kann dennoch Gefahren mit sich bringen, und das sind vor allem dann die Lebensumstände, unter denen ich Alkohol in der Stillzeit trinke. Gerade Familien, wo das Kind mit im Bett schläft. Man muss sich halt wirklich vorstellen, dass da zwei alkoholisierte Eltern abends im Bett liegen, das Kind dazwischen, die einen tiefen Schlaf haben und es nicht mitbekommen, beispielsweise, wenn sie sich umdrehen, auf das Kind legen, oder halt, wenn sie nachts raus müssen, weil das Kind schreit und gestillt werden will und mit dem Kind auf dem Arm alkoholbedingt stürzen. Es sind immer die Umstände, die man ganz stark hinterfragen muss. Warum muss denn überhaupt in der Stillzeit Alkohol getrunken werden? Es ist doch eigentlich gar nicht nötig.
Baby-Blues und Depressionen: Alkohol als Selbstmedikation
Axel Enninger: Jetzt mehr eine rhetorische Frage: Alkohol hilft nicht bei Depressionen oder bei Baby-Blues?
Marcus Riemer: Heinz Erhardt hat ja so schön gesungen: „Wenn ich einmal traurig bin, dann trinke ich einen Korn.“ Sicherlich nutzen viele Alkohol als Selbstmedikation, speziell bei Depressionen. Baby-Blues, wissen wir, bis zu 80 % aller Frauen haben das. Das ist zum Teil hormonell bedingt, es ist anpassungsbedingt, es ist vollkommen normal. Auch das müssen wir den Frauen immer wieder verdeutlichen. Man darf sie damit nicht alleine lassen.
Axel Enninger: Jetzt muss ich dann kurz noch einmal sagen: Also, ich möchte bitte meine Frage nicht so verstanden haben, dass Depressionen und Baby-Blues das Gleiche ist. Also klarer Disclaimer meinerseits: Baby-Blues erklären Sie gerade, und Depression ist eine psychische Erkrankung, die damit nichts zu tun hat. Aber gerne nochmal weiter. Also, Baby-Blues ist normal?
Marcus Riemer: Baby-Blues ist vollkommen normal. Der darf da sein, ist hormonell bedingt, es ist eine Anpassung. Es ist eine Lebensveränderung für die Frauen, gerade die, die ihr erstes Kind bekommen. Und von daher vollkommen in Ordnung. Aber natürlich darf ich – so wie ich auch außerhalb der Schwangerschaft Depressionen nicht mit Alkohol behandeln darf, so sollte ich es auch nicht im Wochenbett machen. Das Thema Wochenbettdepression ist ein Faktor, auf den wir immer wieder aufmerksam machen müssen. Man geht von 12– 15 % aller Frauen aus, die eine Wochenbettdepression haben. Auch hier haben wir wieder den Vorteil, natürlich, wir haben eine Hebamme, die regelmäßig zu den Frauen nach Hause kommt. Wir haben also einen medizinischen und auch sozialen Ansprechpartner vor Ort, der gegebenenfalls unterstützend mit eingreifen kann.
Alkohol – gesellschaftsfähig?!
Axel Enninger: Würden Sie so weit gehen zu sagen, dass es vielleicht schlau wäre zu sagen, dass Haushalte, wo Babys großgezogen werden, eigentlich alkoholfreie Haushalte sein sollten?
Marcus Riemer: Das ist eine gute Frage, das würde ich mir als Mediziner sicherlich wünschen. Allerdings muss man auch sagen, dass es natürlich die Freiheit eines jeden ist, selber zu entscheiden, was er konsumiert, was er nicht konsumiert. Da sind wir wieder bei diesem Thema Bevormundung, das wir am Anfang des Podcasts hatten. Es wäre sehr wünschenswert, es wäre sehr schön, und man kann ja wirklich auch den Ausblick geben, dem Paar zu sagen: ‚Hört zu, wenn ihr nicht mehr stillt, dann könnt ihr auch regelmäßiger, in normalen Mengen, wieder Alkohol konsumieren.‘ Aber auch da ist es natürlich wichtig, dann auch gleich ein Vorbild zu sein für die eigenen Kinder, bewusst zu trinken und natürlich immer auch zu hinterfragen, zu welchen Anlässen trinke ich denn überhaupt?
Axel Enninger: Okay, aber das können wir doch vielleicht trotzdem platzieren, dass wir sagen, also viele Familien sind ja wirklich sehr gesundheitsbewusst, achten auf gute Schlafumgebung der Kinder, achten auf guten Tag–Nacht-Rhythmus, auf eine eigene gute Ernährung und das Thema Alkohol taucht dabei eigentlich selten auf. Das heißt, unser beider Appell wäre, so ein bisschen zu sagen: In dieses Gesamtpaket gehört eigentlich auch das kritische Hinterfragen von Alkohol bei Familien, die kleine Kinder zu Hause haben.
Schlechte Spermienqualität durch Alkohol
Marcus Riemer: Genau. Und auch im Hinblick auf eine Folgeschwangerschaft beispielsweise, weil auch die Spermienqualität mit dem Alkoholkonsum sehr gut korreliert. Das heißt, gerade wenn der Partner relativ häufig und viel Alkohol trinkt, ist die Spermienqualität deutlich schlechter. Somit habe ich also noch mehr Ansätze, auch für Familien zu sagen, gerade wenn es in der Familienplanung weitergeht, sich auch darauf bewusster einzustellen.
Axel Enninger: Okay, ich finde, das können wir ohne Bevormundung und moralinsauren Zeigefinger hier ruhig verbreiten, dass wir das gut finden und dass das vielleicht ein Ansatz sein könnte. Okay, nochmal: Alkohol bei Familien, die Babys zu Hause haben, kleine Kinder haben, kurz mal überdenken, brauchen wir das wirklich? Können wir darauf für eine Phase auch mal verzichten? Und das mit der Spermienqualität ist ja vielleicht auch wirklich noch ein Argument, fürs nächste Kind. Okay. Kommen wir mal von dem aktuellen Thema und den Folgen dahin, was wir präventiv tun können. Wir hatten ja den Podcast angefangen damit, dass ich wirklich so überrascht war, wie hoch denn das Risiko tatsächlich noch ist oder wie hoch die Relevanz des Themas noch ist. Also müssen wir uns eigentlich überlegen, was können wir tun, um das Ganze zu verhindern? Was kann man denn präventiv tun? Also nicht präventiv, aber heilsam zum Beispiel für unsere Teenager war, dass Alkopops auf einmal ganz teuer wurden. Das hat einfach keinen Spaß mehr gemacht, das zu kaufen und zu trinken, also wurde es weniger. Gibt es noch andere, vielleicht halbwegs einfache Präventivmaßnahmen?
Präventionsarbeit
Marcus Riemer: Also, man hat sich in den letzten Jahren auch zunehmend mehr Gedanken darüber gemacht, speziell welche Gruppen ich anspreche, und ich möchte es auch gerade in Bezug auf fetale Alkohol-Spektrum-Störung nochmal sagen. Wenn wir über Alkohol reden, dann meinen wir nicht immer nur die Frauen, sondern dann meinen wir auch immer die Männer mit dazu, weil auch die natürlich dieses Gesundheitsbewusstsein bekommen müssen: ‚Okay, meine Frau darf in der Schwangerschaft oder vor der Schwangerschaft keinen Alkohol mehr trinken, weil es halt einfach mit einem hohen Risiko verbunden ist.‘ Und es gibt sehr, sehr gute Ansätze mittlerweile, die auch schon Erfolg zeigen, nämlich in Nachbeobachtungen. Vor einigen Jahren ist man in Schulklassen gegangen und hat wirklich von der 8. bis zur 12. Klasse auf dieses Thema aufmerksam gemacht, hat die Jugendlichen anschließend nochmal ein Jahr später befragt, wie viel von dieser Awareness im Grunde genommen hängen geblieben ist, und es war interessant gewesen, dass ein Großteil der Jugendlichen das noch sehr gut wiederholen konnten und es sehr einprägsam für sie gewesen ist. Das zeigt auch, wie wichtig es für unsere Jugend ist, bewusst mit Alkohol und natürlich auch anderen Suchtmitteln umzugehen. Gleichzeitig gibt es jetzt, seit ich glaube über 15 Jahren, diesen FASD-Awareness-Day. Der findet immer am 9.9. statt. Das ist der Tag des alkoholgeschädigten Kindes in Deutschland, und hier gibt es auch immer mehr Öffentlichkeitsarbeit. Die Suchtberatungsstellen, aber auch die Geburtskliniken und die Kinderkliniken bringen das immer mehr ins gesellschaftliche Bewusstsein, dass darüber gesprochen wird a) dass es diese Kinder gibt, die mit den Folgen von FASD schlussendlich ein Leben lang konfrontiert sein werden, und andererseits natürlich, dass wir auch präventiv darauf hinwirken zu sagen: Okay, Alkohol hat zwar einen hohen gesellschaftlichen und kulturellen Wert bei uns, ja, und es ist ganz einfach verfügbar, und Alkohol ist in Deutschland auch leider sehr preiswert. Aber speziell für diesen Rahmen, für diese Phase im Leben ist es so wichtig, dass ihr wirklich einfach mal Verzicht übt. Und ich denke, das kommt auch immer mehr ins Bewusstsein.
Rolle der Pädiater, Rolle der Gynäkologen
Axel Enninger: Okay, und das mit der Awareness finde ich auch gut, weil auch wir Kinder- und Jugendärzte an uns arbeiten müssen, dass wir die Diagnose vielleicht häufiger im Hinterkopf haben. Und da kann ich als Pädiater jetzt vielleicht die Rolle übernehmen: ‚Also, liebe Kolleginnen und Kollegen, denkt dran: Anomalien, Herzfehler, geringe Größe und so ein bisschen komisch aussehen, daran denken – fetales Alkohol-Syndrom. Bleiben wir nochmal bei dem Thema Awareness. Was können wir Ärzte eigentlich tun, auch präventiv oder zur Erkennung? Wo würden Sie denn die Rolle a) der Pädiater b) der Gynäkologen sehen? Starten wir mal mit den Pädiatern. Wo würden Sie denn da unsere Rolle sehen?
Marcus Riemer: Also bei den Pädiatern und Pädiaterinnen ist ja auch dieser Fakt dieses kurzen Momentums, den sie gerade bei den Vorsorgeuntersuchungen haben, extrem wichtig, hier viele Informationen zu fassen und auch viel zu erkennen, was vielleicht so nicht unbedingt geäußert wird, was von den Eltern nicht geäußert wird und was das Kind vielleicht auch nicht so sehr äußert. Also eher Begleitumstände, auch mal fragen, wie war denn das Wochenbett? Also gerade zur U3 bietet sich das ja an, so die letzten sechs Wochen, vier bis sechs Wochen noch mal rückwirkend passieren zu lassen, zu sagen: ‚Wie ging es denn zu Hause? Hat das Kind schön durchgeschlafen? Nein? Konnten Sie sich ums Kind kümmern, oder musste das der Vater übernehmen?‘ Auch mal hinterfragen in die Richtung beispielsweise depressive Episoden im Wochenbett und auch natürlich was das Stillmuster angeht. Und auch dann gilt natürlich, dass ich auch hier wieder darauf achte, riecht es hier irgendwie komisch nach Alkohol? Wirkt die Partnerschaft vielleicht auch angespannt für den Moment, wo ich es dort sehe? Wollen die sehr schnell weg, oder zeigt mir halt das Kind vielleicht doch ein paar Auffälligkeiten? Dass es sehr müde ist, dass es nur wenig Gewicht zunimmt, oder verändert es sich jetzt doch im Gesicht, so dass ich sagen kann, hm, da könnte etwas dahinterstecken?
Axel Enninger: Wo würden Sie Ihre eigene Berufsgruppe sehen, die Frauenärztinnen und Frauenärzte?
Marcus Riemer: Man ist ja mit seiner eigenen Berufsgruppe immer am kritischsten, und bei den Gynäkologinnen und Gynäkologen ist es wirklich so, dass man die Frauen, die in der reproduktiven Lebensphase sind, regelmäßig auch bei den Vorsorgeuntersuchungen außerhalb der Schwangerschaft, immer wieder drauf hinweisen muss, gerade wenn sie Kinderwunsch haben: ‚Wie sieht es aus mit Genussmitteln?‘ Und der wichtigste Fakt ist dann natürlich genau mit Schwangerschaftsfeststellung: Die Frauen kommen das erste Mal zur Gynäkologin oder zum Gynäkologen, bekommen da ihren Mutterpass, und auch wenn die Gynäkologen durchschnittlich nur so knapp 8 Minuten in Deutschland zur Schwangerschaftsfeststellung Zeit haben, ist es natürlich wichtig, dass das auch thematisiert wird. Gerade weil ich es bei den Frauen mit dem höheren sozioökonomischen Status eher nicht vermute, dass ich trotzdem nicht diese Hemmung habe und trotzdem nachfrage: ‚Wie sieht es denn generell bei Ihnen so aus? Wie war es jetzt vor der Schwangerschaft? Ist das ein Problem für Sie, jetzt in der Schwangerschaft vielleicht nicht zu trinken? Könnte es ein Problem darstellen? Wie sieht das Ihr Partner?‘ Das ist schon ganz schön wichtig, und das sollte ich auch in den nächsten Untersuchungen in der Schwangerschaft immer wieder nochmal thematisieren. Genauso mache ich es in der Klinik auch, gerade wenn wir Frauen haben mit kleinen Kindern, intrauterin, wo wir wissen, sie rauchen sehr viel. Auch da fragen wir natürlich regelmäßig nach: ‚Könnten Sie es reduzieren? Im besten Fall natürlich: Könnten Sie mit Rauchen aufhören?‘ Genauso würde ich es mir auch wünschen bei den Gynäkologen, dass sie immer mehr dahinter sind und es sich trauen, auch langjährige Patienten, wie gesagt auch die, von denen sie es nicht denken, sich trotzdem trauen, es offen und ehrlich anzusprechen.
Hebammen sehen das häusliche Umfeld
Axel Enninger: Und wo würden Sie die Rolle der Hebammen in diesem Gefüge sehen?
Marcus Riemer: Ja, den Hebammen kommt natürlich diese tolle Rolle zu, dass sie zu den Familien nach Hause gehen. Sie können das Umfeld da natürlich noch viel besser überwachen. Natürlich haben Hebammen auch nicht so viel Zeit bei diesen Hausbesuchen, aber kriegen zum Beispiel auch mit, wie sich das Kind dort zu Hause macht, wie es sich verhält, wie angespannt vielleicht auch die Frau in ihrer häuslichen Situation ist. Und natürlich sollten auch die Hebammen das mehr in den Fokus bekommen, welche fazialen Auffälligkeiten bereits bei den Kindern zu sehen sind, weil sie das erste Vierteljahr, teilweise ja noch ein bisschen länger, die Frauen betreuen, und sehen da auch gerade morphologisch die Veränderungen bei den Kindern.
Unterstützung statt Moralisieren – eine Frage der Kommunikation
Axel Enninger: Okay, das heißt, Sie würden sagen, es macht schon Sinn, wenn man sowohl als Hebamme als auch als Kinder- und Jugendarzt sich ab und zu nochmal Bilder vor Augen führt, wie diese Kinder denn aussehen? Da kann man ja üben, da guckt man sich Datenbanken an, so dass man dieses Engramm hat. Und dann hatten Sie vorhin schon gesagt: keine Hemmungen beim Ansprechen. Aber das ist natürlich eine heikle Kommunikation. Gibt es da aus Ihrer Erfahrung Dinge, die man unbedingt machen sollte, oder Dinge, wo man sagt: ‚Hey, Leute, so sagt man das, aber nicht‘?
Marcus Riemer: Also ganz wichtig ist halt dieses Moralisieren, also wieder diese gesellschaftliche Bevormundung, dass man sagt: ‚Zum Alkohol muss ich Ihnen ja nicht viel sagen. Sie wissen ja, dass man in der Schwangerschaft nicht trinken darf.‘ So etwas sollte man natürlich vermeiden. Man sollte auch immer sagen: ‚Ich frage das jetzt nicht, um Sie an den Pranger zu stellen oder Sie zu verurteilen, sondern ich frage Sie, denn wenn es so wäre, könnte ich Ihnen Hilfe und Unterstützung anbieten, speziell für Sie, aber natürlich auch für Ihr Kind, dass Ihr Kind dann die bestmögliche Entwicklung bekommt.‘ Und das ist natürlich einerseits für den Gynäkologen in der Schwangerschaft ganz wichtig. Das ist auch manchmal heikel bei den Hebammen, weil die Hebammen häufig noch mal eine ganz andere Bindung zu den Frauen haben als die niedergelassenen Gynäkologinnen und Gynäkologen. Bei den Kinderärzten ist es natürlich auch so, selbst wenn sie den leisesten Verdacht haben, sollten sie das Kind nicht abschreiben oder es so irgendwie unterdrücken und sagen: ‚Ah, nee, wird schon nicht so sein. Ich kenne die Familie ja schon vom ersten Kind, und das ist ja alles schön.‘ Das würde ich mir sowohl von den Pädiatern als auch von den Gynäkologen natürlich total wünschen, dass sie nicht darüber hinwegsehen. Und als Allerletztes, wenn ich dann die Frau habe, die sich dann öffnet und mir sagt: ‚Ich habe hier vielleicht ein Problem oder ich habe hier vielleicht ein Thema‘, dann brauche ich natürlich auch einerseits gutes Vorwissen, eine gewisse Kompetenz zum Thema, und ich müsste selber im Hintergrund so ein kleines Netzwerk haben, das ich nutzen kann, um weiter zu beraten und weiter zu unterstützen.
Axel Enninger: Fand ich einen ganz, ganz spannenden Impuls, der uns Kinder- und Jugendärzte natürlich betrifft, nach dem Motto: ‚Naja, wird es schon nicht sein.‘ Aber wenn wir das denken und quasi runterschlucken, nehmen wir natürlich möglicherweise dem Kind auch irgendwelche Fördermöglichkeiten, von denen das Kind profitieren würde. Also einerseits eine gewisse verständliche Scham, andererseits muss man sich klar machen, wir sind ja die Advokaten für unsere Patientinnen und Patienten, und wenn wir denen eine Chance nehmen, weil wir es irgendwie nicht ansprechen, ist das natürlich auch nicht besonders professionell. Und einen wichtigen Punkt, fand ich auch: nicht moralisieren, sondern sagen: ‚Hier, ich frage das, weil ich Ihnen helfen will, beziehungsweise Ihrem Kind helfen will.‘ Wenn ich das dann mache, wer kennt sich aus mit der Erkrankung? Wo schicke ich diese Kinder hin? Ist das lokal sehr unterschiedlich, oder gibt es da Netzwerke oder Dinge, die Sie empfehlen würden?
Marcus Riemer: Also, jedem, der keinen Ansprechpartner kennt, dem kann ich nur die Seite von FASD-Deutschland empfehlen. Das ist eine sehr große Interessenvertretung von betroffenen Eltern, betroffenen Kindern, von Adoptiveltern, die hier auch Awareness schaffen und gleichzeitig auch Beratung anbieten. Und dort findet man beispielsweise die FASD-Fachzentren oder FAS-Ambulanzen, die es in Deutschland gibt. Das ist regional leider sehr unterschiedlich, in den Ballungsräumen natürlich etwas mehr vertreten als im ländlichen Bereich. Aber ich finde, auch jeder niedergelassene Kollege und jede niedergelassene Kollegin sollte schon wissen: Was ist denn hier so bei mir in der Nähe? Was ist denn hier mein nächster Ansprechpartner? Generell muss man sagen, sind die SPZ, also die sozialpädiatrischen Zentren, immer ein sehr guter Ansprechpartner, und die sind dann mittlerweile so gut vernetzt untereinander, dass die eine weitere Beratungsstelle vermitteln könnten. Und das gilt ja jetzt nicht nur direkt für die Neugeborenen und für die Säuglinge, sondern das gilt auch für niedergelassene Kolleginnen und Kollegen, die vielleicht erst im achten Lebensjahr bei dem Kind, also bei den Vorschuluntersuchungen, den Verdacht äußern, hier könnte vielleicht ein FASD beim Kind vorliegen. Auch da ist es dann sinnvoll, die Kinder zeitnah an die SPZs und die Fachzentren anzubinden.
Axel Enninger: Okay. Also, ich denke auch, SPZs sind es, plus vielleicht irgendwelche lokalen zusätzlichen Strukturen, die da sind. Da muss tatsächlich jeder mal selber schauen. Und damit sind wir auch schon bei unserem traditionellen Abschlussthema, beziehungsweise bei dem Abschlussblock. Der Abschlussblock heißt Dos & Don‘ts. Sie dürfen Dinge los werden, die Sie als positive oder als negative Nachricht an die Kolleginnen und Kollegen gerne loswerden wollen. Mein Rat ist immer, mit den Don‘ts anzufangen, weil es sich besser mit den Dos aufhört.
Durchlässige Schubladen und nicht wegschauen; weder Stigma noch Moral; Blick für Merkmale; Kinder fördern, Netzwerk schaffen
Marcus Riemer: Also, wir denken alle in Schubladen, und Schubladendenken ist auch nicht falsch, und was ich schaffen möchte, ist, dass Sie Ihre Schubladen beim Denken bitte nie ganz schließen. Also schreiben Sie Kinder nicht ab, auch bei denen, wo FASD vielleicht schon diagnostiziert wurde und Sie sagen: ‚Okay, spezielle Fördermaßnahmen kann ich da jetzt nicht weiter anbieten.‘ Doch, die gibt es! Bitte nutzen Sie das. Bitte stigmatisieren Sie nicht, bitte moralisieren Sie nicht gegenüber den Frauen und Familien. Schauen Sie vor allen Dingen nicht weg und zeigen Sie Empathie. Zeigen Sie Verständnis für die Situation, auch wenn natürlich Suchtmittelkonsum in Deutschland immer so ein Randthema ist. Und was ich mir wünschen würde, ist, dass Sie in den Praxen, in den Kliniken oder auch die Hebammen zu Hause, dass Sie einen Blick für FASD-typische Merkmale haben, dass Sie also auch da Awareness haben, mit auf das Umfeld achten, dass Sie vertraulich sind, dass Sie mit den Frauen oder den Familien auch 1:1-Situationen nutzen, um genau so eine Thematik anzusprechen, und dass Sie sich so ein ganz, ganz kleines mediosoziales Netzwerk aufbauen, das Sie kennen, wo Sie wissen, wo Sie auch Unterstützung und Hilfe finden, gerade wenn Sie den Verdacht auf FASD haben.
Axel Enninger: Herr Riemer, vielen Herzlichen Dank! Sehr, sehr spannend, in der Tat auch als jemand, der völlig aus dem Alter raus ist. Ich gebe zu, ich werde meinen eigenen Alkoholkonsum auch nochmal überdenken. Vielen, herzlichen Dank für dieses sehr informative Gespräch, und Ihnen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, danke ich, danken wir fürs Zuhören, für das lange, treue Zuhören. Und wir freuen uns wie immer über Kommentare, über Rückmeldungen, wir freuen uns über Lob, wir freuen uns auch über Kritik und auch über Themenvorschläge. Bis zum nächsten Mal! Bleiben Sie uns gewogen!
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Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Markus Rudolph
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Riemer M (2022) Alkohol in der Schwangerschaft. Consilium Themenheft, 1. Auflage. InfectoPharm consilium und Arzneimittel GmbH, ISSN 2365-7618.
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FASD Deutschland: aufklären, beraten, helfen. Informationsportal des FASD Deutschland e. V. https://www.fasd-deutschland.de/
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen DHS e.V. (2023) https://www.dhs.de/unsere-arbeit.
IRIS-Plattform (2023). Individualisierte, risikoadaptierte, internetbasierte Intervention zur Verringerung des Alkohol- und Tabakkonsums bei Schwangeren. https://www.iris-plattform.de/
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Kooperation mit dem Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. Alkohol? Kenn Deine Limit. https://www.kenn-dein-limit.de/
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